Probezeit in Deutschland: Was du wissen solltest
Die Probezeit ist die erste gemeinsame Testphase zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Beide Seiten schauen, ob Zusammenarbeit, Aufgaben und Erwartungen wirklich passen.
Was ist der Sinn der Probezeit?
Arbeitgeber prüfen, ob du zuverlässig bist, ins Team passt und deine Aufgaben gut meisterst.
Du selbst erlebst, ob die Arbeit, das Umfeld und die Unternehmenskultur zu dir passen.
Kurz gesagt:
Die Probezeit ist keine Drohung – sie ist eine Chance, um herauszufinden, ob ihr wirklich zueinander passt.
Wie lange dauert die Probezeit?
In den meisten Fällen beträgt sie bis zu sechs Monate.Diese Dauer ist immer im Arbeitsvertrag festgehalten.Eine Probezeit ist nicht zwingend, aber üblich. Während dieser Zeit gilt meist eine verkürzte Kündigungsfrist von zwei Wochen. Nach der Probezeit läuft dein Vertrag automatisch weiter – unbefristet oder befristet, je nach Vereinbarung.
Urlaub in der Probezeit
Urlaub ist grundsätzlich nicht verboten, aber du solltest ihn gut planen. Der volle Jahresurlaub entsteht erst nach sechs Monaten im Unternehmen. Vorher bekommst du anteilig Urlaub für jeden vollen Beschäftigungsmonat.
Tipp: Wenn du gleich zu Beginn Urlaub brauchst (z. B. schon gebucht), sprich das vor Vertragsbeginn offen an.
Krank in der Probezeit
Auch in der Probezeit gilt: Wer krank ist, bleibt zu Hause und meldet sich sofort beim Arbeitgeber. Nach vier Wochen Beschäftigung hast du Anspruch auf Lohnfortzahlung für bis zu sechs Wochen. Eine Kündigung während der Krankheit ist grundsätzlich möglich – sie darf jedoch nicht diskriminierend oder rechtswidrig sein.
Offene Kommunikation hilft: Sag Bescheid, wie lange du voraussichtlich ausfällst und ob du erreichbar bist.
Kündigung in der Probezeit
Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel zwei Wochen – egal, ob die Kündigung von dir oder vom Arbeitgeber kommt. Einen Grund muss keine Seite angeben.
Wichtig:
Auch in der Probezeit gelten besondere Schutzrechte – etwa Mutterschutz oder das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
Die Probezeit ist keine Einbahnstraße: Beide Seiten dürfen prüfen, ob die Zusammenarbeit langfristig Sinn ergibt.
Die Probezeit ist eine gemeinsame Lernphase. Wer offen kommuniziert, sich gut vorbereitet und professionell bleibt, hat die besten Chancen, sie erfolgreich zu bestehen.